Vortragsprogramm 2024
An beiden Tagen bieten wir ein umfangreiches Vortragsprogramm. Darin beleuchten Expert:innen die Neuen Gentechniken (NGT) aus verschiedenen Blickwinkeln und stellen den Stand der politischen Diskussion in Europa und der Schweiz dar. Zudem zeigen mehrere Referent:innen Alternativen zu technokratischen und monopolisierten Produktionssystemen auf.
Vortragsprogramm als Download (pdf)
Samstag, 7.9.24
12:00 – 12:45 | Biodynamische Bildung – unsere Grundlage für Vielfalt in derLandwirtschaft | Jolanda Gämperli-Graf, Manuela Just, Genossenschaft Biodynamische Ausbildung Schweiz | |
13.00 – 13:45 | Neue genomische Techniken – was sind das und was bringen Sie? Neue gentechnische Verfahren (NGT): Was ist das? Wie funktionieren die Technologien und welche Risiken bergen sie? Übersicht über die Entwicklungen zur Deregulierung der NGT in der EU und der Schweiz. | Dr. Eva Gelinsky, Baldegg (CH), Politische Koordinatorin der IG für gentechnikfreie Saatgutarbeit (IG Saatgut). Sie ist in der Schweiz als selbständige Wissenschaftlerin tätig und seit 2011 Mitglied der Eidg. Ethikkommission für Biotechnologie im Ausserhumanbereich (EKAH). | |
14.00 – 14:45 | Machtstrukturen und Agrarökologischer Wandel | Prof. Dr. Johanna Jacobi, Departement Umweltsystemwissenschaften, ETH Zürich | |
15.00 – 15:45 | Gentechnik und Bio – besondere Herausforderung für eine Zukunfts-branche Welche Züchtungen braucht der Biolandbau und welche Rahmenbedingungen sind dafür erforderlich? Warum kann und soll Bio Suisse auf Gentechnik verzichten? | Martin Bossard, Kölliken (CH), Ing Agr. ETH, Verbandsmanager VMI und Klimastratege (ZHAW). Er baute ab 1988 die Stiftung ProSpecieRara auf und war danach beim VCS tätig. Seit 2008 ist er für die Politik bei Bio Suisse zuständig. | |
16.00 – 16:45 | Ethik und Epigenetik in der Züchtung von Pflanzen und Tieren | Martin Ott, Lehrer/Landwirt/Autor | |
17.00 – 17:45 | Patente auf Leben und ihre Folgen für unsere Welt Kann man Pflanzen patentieren? Was sind die Folgen für Züchter:innen, Landwirt:innen und Konsument:innen? Was sind die Handlungsoptionen für Politik und Gesellschaft? | François Meienberg, Zürich (CH). In den 90er Jahren Kampagnenkoordinator Klima und Verkehr bei Greenpeace. Von 1999–2017 bei der Erklärung von Bern/Public Eye zuständig für den Bereich Landwirtschaft, Biodiversität und Geistiges Eigentum zuständig, vier Jahre davon als Co-Leiter der Erklärung von Bern. Seit Herbst 2018 ist Meienberg als Projektleiter Politik bei ProSpecieRara tätig und koordiniert daneben ein internationales Netzwerk zu Fragen des Sortenschutzes und von Bauernrechten. |
Sonntag, 8.9.24
12:00 – 12:45 | Neue genomische Techniken – Alter Wein in neuen Schläuchen? Versprechen ohne Verantwortung? Risiken? Was kommt auf uns zu? |
Zsofia Hock, Zürich, ist Biologin, hat ihre Doktorarbeit an der Universität Zürich über Pflanzenpopulationsgenetik geschrieben und war drei Jahre lang Leiterin der grössten Genbank in Ungarn. Seit 2018 ist sie für wissenschaftliche Fragen bei der Schweizer Allianz Gentechfrei zuständig. | |
13.00 – 13:45 | Vorstellung der Volksinitiative «Für gentechnikfreie Lebensmittel» (Lebensmittelschutz-Initiative)» Wer ist Träger der Volksinitiative, was sind ihre Zielsetzungen und ihr Inhalt? Anschließend werden zwei positive Beispiele von Unternehmen vorgestellt, die ohne Gentechnik arbeiten. | Martin Graf, Effretikon (CH), Ing. Agr. ETH, Co-Präsident des Vereins für Gentechnikfreie Lebensmittel, langjährige Tätigkeiten in Politik und Beratung, Präsident Stiftung Fintan und Geschäftsführer des Vereins Gen Au Rheinau. | |
Vorstellung der Getreidezüchtung Peter Kunz (GZPK) sowie deren Projekte. | Christine Scheiner, Getreidezüchtung Peter Kunz (GZPK), Ist Biologin, seit 2019 im Züchtungsteam der GZPK und beschäftigt sich vor allem mit Leguminosen. | ||
Vorstellung des partizipativen Züchtungsprojekts «Vereinte Gärten» mit Salat. | Charlotte Aichholz, Sativa Rheinau AG, züchtet seit neun Jahren Salat bei Sativa und arbeitet dabei sowohl mit der partizipativen Salatselektion als auch durch Selektion in Feldversuchen an der Entwicklung neuer, biologisch gezüchteter Sorten. Ulrike Elliger verantwortet die Öffentlichkeitsarbeit des Projekts «Mit Vereinten Gärten». | ||
14.00 – 14:45 | Fehler der Gentechnik: Sie vergisst den Boden. Die Gemeinschaft kleinster Lebewesen (Mikrobiom) im Boden ist von immenser Bedeutung für jede Pflanze, auch für Tiere und Menschen. Die Gesundheit, Widerstandsfähigkeit oder Residenz einer jeden Pflanze hängt ursächlich von ihrem Wurzelmikrobiom ab. So erstaunt nicht, dass auch die neue Gentechnik - also das Manipulieren einzelner Pflanzen Gene - bisher so erfolglos war. |
Florianne Koechlin, Münchenstein, Biologin, Sachbuchautorin. Ihr neuestes Buch heisst "verwoben & verflochten - Was Mikroben, Tiere und Pflanzen eint und wie sie uns ernähren". | |
15.00 – 15:45 | Landwirtschaft in Harmonie mit der Natur |
Sebastian Huismann, biodynamischer Landwirt aus Rügen (DE), freier Berater für ökologischen Landbau, Mitglied des Kernteams der Regionalwert AG Mecklenburg-Vorpommern | |
16.00 – 16:45 | Ansätze der Bio-Züchtung für die Zukunft | Noémi Uehlinger, Sativa Rheinau AG, arbeitet seit 2011 als Gemüsezüchterin bei Sativa. Sie hat an der ETH Zürich, in Wageningen (NL) und an der UC Davis (USA) studiert. Sie leitet das Züchtungsteam seit 2021 und vertritt seit 2023 den Bereich Züchtung/Anbau in der Geschäftsleitung von Sativa. Als Gemüsezüchterin ist sie für die Fenchel- und die Kohlrabizüchtung bei Sativa verantwortlich. |